Ein Jugendlicher in wetterfester Kleidung schaufelt Kies in einen kleinen Bach, um neue Lebensräume für Fische zu schaffen.
Junge Engagierte bringen Kies in den Gembdenbach ein – gemeinsames Handeln für lebendige Gewässer.

Veröffentlich am 7. November 2025

Lebendiger Gembdenbach 2025 – Projektvorstellung

Lebendiger Gembdenbach

Zu Beginn des Vortragsabends wurde das Projekt „Lebendiger Gembdenbach“ vorgestellt – eine Initiative von Angeln in Jena, die zeigt, wie lokales Engagement und Fachwissen zusammenwirken können, um kleine Gewässer ökologisch aufzuwerten und als Lebensräume zu revitalisieren.

Ein Bach mit Potenzial


Der Gembdenbach, ein kleiner Zufluss der Saale, wurde lange Zeit kaum wahrgenommen. Doch diese kleinen Gewässer spielen als ökologische wertvolle Lebensräume eine entscheidende Rolle im Netzwerk unserer Flüsse. Sie dienen als Laichhabitat, Rückzugsraum und Nahrungsquelle für zahlreiche Fisch- und Wirbellosenarten.

Makroaufnahme einer hellbraun gemusterten Steinfliegenlarve mit langen Fühlern in einer Petrischale.

Mit dem Projekt „Lebendiger Gembdenbach“ Mit dem Projekt „Lebendiger Gembdenbach“ möchten wir die Aufmerksamkeit auf die ökologische Bedeutung solcher kleinen Gewässer lenken – und zugleich zeigen, wie sich durch gemeinsames Handeln ihre Lebensräume verbessern lassen. Im Mittelpunkt steht die Frage: Wie lassen sich mit einfachen Maßnahmen die Lebensbedingungen für Gewässerorganismen verbessern – und gleichzeitig Menschen vor Ort einbinden und für ihr Gewässer begeistern?

Maßnahmen und Umsetzung

In den vergangenen zwei Jahren wurden entlang des Baches zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. Dazu zählen das Einbringen von Kies zur Schaffung geeigneter Laichplätze, das Einbauen von Strömungslenkern aus Holz sowie kleinere Strukturmaßnahmen, die dem Gewässer eine natürliche Dynamik zurückgeben.

Zwei Jugendliche knien in einem flachen Bach und schlagen Holzpfähle in den Boden, um eine Uferstruktur zu befestigen.

Die Arbeiten erfolgten überwiegend in Eigenregie – mit Unterstützung von Vereinsmitgliedern, freiwilligen Helferinnen und Helfern sowie Schulklassen, die im Rahmen des FLOW-Projekts zur Fließgewässerökologie und Umweltbildung in Jena eingebunden wurden. Durch die Verbindung von praktischer Naturschutzarbeit und Umweltbildung wurde der Gembdenbach zu einem Lernort, an dem ökologische Zusammenhänge direkt erfahrbar sind.

Zusammenarbeit und fachliche Begleitung


Das Projekt entstand in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden. Die Kooperation zwischen Ehrenamt, Wissenschaft und Verwaltung erwies sich als zentraler Erfolgsfaktor, um sowohl fachliche Qualität als auch Akzeptanz vor Ort sicherzustellen.

Mehrere Personen arbeiten in einem Bach im Wald und errichten mit Ästen und Werkzeugen eine natürliche Barriere im Wasser.

Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass selbst kleine Maßnahmen große Wirkung entfalten können – vorausgesetzt, sie werden im richtigen hydrologischen Kontext geplant und regelmäßig überprüft.

Wirkung und Ausblick


Heute gilt der Gembdenbach als Beispiel dafür, wie lokales Handeln zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie beitragen kann. Die aufgewerteten Strukturen fördern die Durchgängigkeit, verbessern die Sauerstoffdynamik und schaffen neue Lebensräume für Fischarten wie Groppe oder Bachforelle.

Das Projekt wird als kontinuierlicher Entwicklungsprozess verstanden. Mit jeder weiteren Maßnahme wächst nicht nur die ökologische Qualität des Gewässers, sondern auch die Gemeinschaft, die sich für den Erhalt und die Wiederbelebung der kleinen Fließgewässer engagiert.

Zum Abschluss möchten wir uns herzlich bei der Sparkasse Jena-Saale-Holzland, insbesondere bei unserer Kundenberaterin Frau Satory und dem gesamten Team der Filiale in Winzerla, bedanken. Durch die großzügige Unterstützung von 800 € konnten wir weitere Maßnahmen am Gembdenbach umsetzen.

Vielen Dank für die tolle Unterstützung!

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